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So funktioniert Wissensaustausch in agilen Organisationen

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Wissensnetzwerke

Ein wichtiger Aspekt im Agile Leadership sind Wissensnetzwerke im Unternehmen. Immer gibt es sie in informeller Form, manchmal werden sie von Firmen auch explizit gefördert. Wissen und Erfahrungen sind viel an Mitarbeiter gebunden. Agile Methoden helfen dabei, den Wissensaustausch in den agilen Teams und darüber hinaus zu fördern. Meine Kontakte aus dem Wissensmanagement sind oft ganz erstaunt, mit welchen Methoden IT-Engineers in ihren Jobs für effiziente Wissensverteilung sorgen.

Agile Arbeitsweisen helfen im Nebeneffekt beim individuellen Wissenserwerb und zur Erweiterung des Wissens der Organisation. Agile Frameworks funktionieren gut für den Wissensaustausch innerhalb von Teams. Teamübergreifend bieten sie wenig Unterstützung.

Code Reviews

Code Reviews sind eine ausgezeichnete Methode um Wissen zu teilen. Sie werden von den meisten agilen Teams aktiv eingefordert, darum müsst ihr euch meist nicht aktiv kümmern. Gelegentlich kommen Fragen, ob Reviews auf Draft-Code sinnvoll und gewünscht sind oder ob Review-Kommentare den richtigen Tonfall haben. Das kann nur das Team entscheiden: es sind gute Themen, um sie in der Retrospektive oder einem anderen Teaemmeeting zu besprechen und zu beschließen. Wenn es noch keine Code Reviews gibt, stellt euch auf einen anstrengenden Weg ein, bis alle sie akzeptiert haben.

Pair Programmings

Pair Programmings sind nicht ganz so verbreitet. Sie sind ausgezeichnet dazu geeignet, fachliche Kompetenzen im Team und teamübergreifend zu teilen und soziale Kompetenzen zu entwickeln.

Stecken geblieben?

Habt ihr den Eindruck, ein Teammitglied ist stecken geblieben oder hat sich in einer Story verrannt?

Agile Estimation

Refinements / Groomings / Agile Estimations sind für mich vor allem Methoden zum Wissensaustausch. Ich versuche, die Fokussierung auf eine Zahl oder T-Shirt-Größe zu vermeiden.

Explizites, dokumentiertes Wissen

Macht euch das Wissen zunutze, das während der täglichen Arbeit ohnehin entsteht! Viel wertvolles, explizites Wissen ist bereits dokumentiert – es steckt unter anderem in

Diese Quellen bilden einen ständig wachsenden Schatz an Erfahrungen und Lösungen, der oft verstreut und wenig zugänglich ist.

Moderne Large Language Models können dieses Wissen mit Hilfe von Retrieval-Augmented Generation (RAG) gezielt nutzbar machen, indem sie relevante Informationen kontextabhängig abrufen und weiterverarbeiten.

So lassen sich viele Fragen schneller beantworten und wiederkehrende Herausforderungen effizienter lösen – ohne das Rad immer wieder neu erfinden zu müssen.

Wissen im Code – ein Fall für Coding-LLMs

Ein besonderer Schatz an Wissen steckt direkt im Code selbst: Aufbau, Patterns, eingesetzte Bibliotheken und Lösungen für Spezialfälle sagen viel über die gelebte Praxis und Architektur aus.

Für größere Organisationen kann es daher sinnvoll sein, über ein eigenes, firmeninternes Coding-LLM nachzudenken.

Die eigene Codebase wird dabei zur Trainingsgrundlage – etwa für maßgeschneiderte Code-Vervollständigung, automatisierte Refaktorierungen, individuellen Support für Legacy-Systeme oder kontextbezogene Antworten rund um eigene Frameworks.

So wird Wissen, das implizit in Jahren Softwareentwicklung gewachsen ist, systematisch zugänglich und produktiv nutzbar – auch über Team- und Standortgrenzen hinweg.

…und mehr

Aus dem Wissensmanagement kommen Methoden wie Working Out Loud. Nutzt den großen Fundus von Methoden von Wissensnetzwerkern.

Denkt auch teamübergreifend. Steht euer Team vor einer aktuellen technischen Herausforderung? Oft gibt es in der Organisation jemanden, der ein ähnliches Problem schon gelöst hat. Forscht in euren Netzwerken.

Fazit

Hans-Christian Pahlig – 13. Juli 2025